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von Striped Giraffe Team
15. September 2025
Lesezeit: 7 Minuten
E-Commerce

SAP Digital Payments: Sichere, skalierbare und zukunftsfähige Zahlungsprozesse mit SAP S/4HANA

In einer Welt, in der nahtlose digitale Zahlungen das Kundenerlebnis und die operative Agilität bestimmen, ermöglicht SAP Digital Payments Unternehmen, ihre Transaktionen über Märkte und Zahlungsdienstleister hinweg zu vereinheitlichen, abzusichern und zu skalieren.

Digitale Zahlungen sind heute das Rückgrat von B2C- und B2B-Commerce. Kunden erwarten Geschwindigkeit, Flexibilität und Sicherheit beim Checkout. Unternehmen hingegen benötigen Konsistenz, Transparenz und Compliance über verschiedene Länder hinweg. Die steigende Vielfalt an Payment Service Providern (PSPs), regulatorischen Anforderungen und Kundenpräferenzen macht dies immer komplexer.

SAP Digital Payments begegnet diesen Herausforderungen, indem es als zentraler Hub zwischen SAP S/4HANA, E-Commerce-Systemen und externen PSPs fungiert. Die Lösung vereinfacht Integrationen, standardisiert Finanzprozesse und schafft volle Transparenz im Order-to-Cash-Prozess – und macht digitale Zahlungen so zu einem strategischen Wettbewerbsvorteil.

Die folgenden Einblicke basieren auf Erfahrungen unserer Experten bei Striped Giraffe: Mariusz Święs (Chief Architect) und Damian Woźniak (Technical Architect).

Mariusz Święs profile picture
Damian Woźniak profile picrure

MARIUSZ ŚWIĘS
Chief Architect
Striped Giraffe

DAMIAN WOŹNIAK
Technical Architect
Striped Giraffe

Was ist SAP Digital Payments?

Das SAP Digital Payments Add-on ist ein sicherer Cloud-Service, der SAP S/4HANA mit externen Zahlungsdienstleistern verbindet. Anstatt für jedes Land oder jede Zahlungsart eigene Integrationen aufzubauen, übernimmt SAP Digital Payments die Rolle eines zentralen Payment Hubs.

Kunden können mit ihrer bevorzugten Methode zahlen – Kreditkarte, PayPal, Apple Pay, Google Pay oder lokale PSPs – und S/4HANA erhält automatisch die Ergebnisse für die Weiterverarbeitung.

Wie funktioniert SAP Digital Payments?

Digitale Zahlungen sind keine isolierten Transaktionen, sondern Teil eines End-to-End-Prozesses vom Checkout bis zur Finanzabwicklung. SAP Digital Payments verbindet alle Schritte nahtlos:

  1. Checkout – Kunde wählt im Webshop die gewünschte Zahlungsmethode.
  2. Zahlungsausführung – Die Anfrage wird sicher an den PSP übermittelt.
  3. Autorisierung / Abbuchung – Der PSP autorisiert oder belastet direkt, kann aber auch ablehnen.
  4. Rückmeldung an S/4HANA – Das Ergebnis wird im ERP verbucht, inkl. Zahlungsdetails.
  5. Finanz-Aftercare – Rückerstattungen, Stornos oder Clearing laufen direkt in S/4HANA mit umfassender Transparenz für Kundenservice- und Buchhaltungsteams.

Integrationsmodelle

Unternehmen wählen die Integrationsform abhängig von Marktanforderungen, Regulatorik und Kundenerwartungen. SAP Digital Payments unterstützt zwei Ansätze:

Payment Page (PSP-agnostisch)

  • Checkout-Fenster über SAP Digital Payments
  • Keine PSP-spezifische Integration notwendig
  • Sensible Zahlungsdaten werden direkt beim PSP verarbeitet → geringeres Compliance-Risiko
  • Einfacher PSP-Wechsel, ideal für globale Unternehmen mit vielen Märkten mit unterschiedlichen Zahlungsmethoden

Beispiel:

Ein Modehändler expandiert nach Asien und wechselt regelmäßig PSPs. Mit Payment Page erfolgt dies transparent für Kunden – ohne Anpassung am Shop.

Direkte PSP-Integration

  • Direkte Verbindung vom Shop zum PSP
  • SAP Digital Payments übernimmt Hintergrundbuchungen & Abgleiche in S/4HANA
  • Volle Kontrolle über den Checkout, inkl. Branding & Spezialfälle (Abo, Großbeträge)
  • Höhere Integrations- und Wartungsaufwände

Beispiel (B2C):

Ein subscription-basiertes Video-Streaming-Unternehmen entscheidet sich für die direkte Integration mit einem Payment Service Provider (PSP), um wiederkehrende Zahlungen effizient zu steuern. Durch die direkte Kontrolle kann das Unternehmen Abbuchungen, fehlgeschlagene Zahlungen sowie Kundenbenachrichtigungen flexibel managen – und diese Prozesse so gestalten, dass sie optimal zur eigenen Kundenbindungsstrategie passen.

Beispiel (B2B):

Ein Industriezulieferer, der Ersatzteile an Geschäftskunden vertreibt, setzt auf die direkte Integration mit einem Payment Service Provider (PSP), um Großtransaktionen sowie rechnungsbasierte Zahlungen abzuwickeln. Durch diese direkte Anbindung stellt das Unternehmen sicher, dass seine B2B-Kunden vereinbarte Kreditlinien und aufgeschobene Zahlungsziele nutzen können. Gleichzeitig übernimmt SAP Digital Payments im Hintergrund die automatische Verbuchung und den Abgleich der Zahlungen in SAP S/4HANA. Dieses Modell bietet dem Lieferanten maximale Flexibilität, um die Zahlungsprozesse nahtlos an vertragliche Vereinbarungen und individuelle Finanzierungsstrukturen anzupassen.

Herausforderungen

Auch mit SAP Digital Payments bleiben Aspekte, die Unternehmen beachten müssen:

  • Transaktionssicherheit: Netz- oder Browserfehler erfordern Fallback-Mechanismen.
  • PSP-Spezifika: Onboarding braucht weiterhin Abstimmung.
  • Verzögerungen: Settlement-Zeiten variieren je PSP.

Geschäftsvorteile

Für Unternehmen reicht der Mehrwert von SAP Digital Payments weit über die reine Zahlungsabwicklung hinaus.

  • Kundenerlebnis: moderne, sichere Zahlungen weltweit.
  • Effizienz: automatische Verbuchung und Abgleiche in S/4HANA.
  • Compliance & Sicherheit: keine Speicherung sensibler Kartendaten (PCI DSS, DSGVO). Stattdessen werden vom PSP ausgegebene Tokens verwendet, wodurch die Risiken im Zusammenhang mit PCI-DSS und Datenschutzbestimmungen (DSGVO) erheblich reduziert werden.
  • Flexibilität: mehrere PSPs pro Land, einheitlich gesteuert.
  • Transparenz: Echtzeitstatus für Sales, Service & Finance.
SAP Digital Payments, CX, Order-to-Cash Process

SAP Digital Payments im Order-to-Cash-Prozess

Mit SAP Digital Payments werden Transaktionen nahtlos in S/4HANA-Prozesse eingebunden, was die Umsatzerfassung verbessert, die Transparenz des Cashflows erhöht und eine schnelle Reaktion auf Kundenanfragen ermöglicht.

  • Sales: Autorisierung direkt bei Auftragserstellung.
  • Billing & AR: automatische Zuordnung von Zahlungen.
  • Customer Service: Stornos & Refunds direkt in S/4HANA.
  • Finance & Controlling: Echtzeit-Cashflow & Reporting.

Kompatibilität mit Nicht-SAP-Systemen

ERP-Systeme

Das SAP Digital Payments Add-on ist fest an SAP S/4HANA gebunden und kann nicht als eigenständiger Payment Hub für Fremd-ERP-Systeme genutzt werden, da hierfür aufwendige Sonderintegrationen nötig wären, die weder die gleiche Zuverlässigkeit noch den vollen Support gewährleisten.

E-Commerce-Plattformen

Im Gegensatz dazu sind E-Commerce-Systeme deutlich flexibler. SAP Digital Payments kann von nahezu jeder E-Commerce- oder digitalen Vertriebsplattform – ob SAP Commerce oder andere – über API-Aufrufe an die SAP Business Technology Platform (BTP) angesteuert werden. So können Unternehmen ihre bestehenden kundenseitigen Systeme beibehalten und dennoch die sichere Zahlungsabwicklung und automatische Verbuchung in S/4HANA nutzen. Erforderlich ist dafür lediglich eine Integrationsschicht oder Middleware, die die API-Kommunikation übernimmt und sicherstellt, dass die Transaktionsergebnisse korrekt ins ERP zurückfließen.

Lizenzmodell

  • Cloud-basiertes Abonnement
  • Flatrate (unlimitierte Transaktionen)
  • Adapters (z. B. Stripe) meist kostenlos, SAP-Gebühren fallen an

Fazit

SAP Digital Payments ist mehr als ein Integration-Layer – es ist ein strategischer Enabler globaler Zahlungsprozesse. Durch die Zentralisierung von Zahlungsprozessen, die Reduzierung von Compliance-Risiken und die nahtlose Einbettung der Transaktionen in den Order-to-Cash-Prozess schafft die Lösung messbaren Mehrwert – sowohl für den Finanzbereich als auch für das Kundenerlebnis.

Unternehmen sollten prüfen:

  • Kompatibilität mit ihrer Systemlandschaft
  • Integrationsstrategie (Payment Page vs. Direct PSP)
  • Einsparungen & Compliance-Vorteile im ROI

Im nächsten Beitrag stellen wir die technische Umsetzung anhand eines globalen Kundenprojekts vor.

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