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In heutigen agilen, hochdynamischen Entwicklungszyklen verändern sich Rollen – und überschneiden sich zunehmend. Doch was wäre, wenn sie sich nicht nur überschneiden, sondern eine Rolle vollständig überflüssig würde?

Unsere Erfahrung bei Striped Giraffe aus zahlreichen Projekten in unterschiedlichen Branchen zeigt: Ein kompetenter und befähigter QA Manager kann die Rolle des Release Managers nicht nur übernehmen, sondern diese in vielen Fällen sogar wirkungsvoller ausfüllen. Das wirft eine provokante Frage auf: Ist der Release Manager in modernen Softwareprojekten überhaupt noch notwendig?

Um diese Frage zu beleuchten, haben wir mit zwei unserer Expertinnen gesprochen: Aleksandra Neukirch (QA Lead) und Magdalena Osmańska (Senior Software Tester). Ihre Perspektiven zeigen, warum diese Diskussion aktueller ist denn je.

Ein Expertenbeitrag von:

Aleksandra Neukirch photo
Magdalena Osmańska profile picture

ALEKSANDRA NEUKIRCH
Quality Assurance Lead
Striped Giraffe

MAGDALENA OSMAŃSKA
Senior Software Tester
Striped Giraffe

Wenn QA den Release verantwortet – und damit vieles einfacher macht

Auf den ersten Blick mag die Kombination aus QA- und Release-Verantwortung radikal wirken. Doch gerade in agilen Setups oder CI/CD-getriebenen Umgebungen ergibt sich diese Konstellation oft ganz natürlich – und funktioniert überraschend gut.

„Es geht nicht nur darum, schneller zu werden”, erklärt Aleksandra Neukirch. „Wenn QA den Release steuert, entfallen Reibungsverluste. Die Person, die die Risiken kennt, trifft auch die Go/No-Go-Entscheidung.”

Die Vorteile im Überblick:

  • Schnellere Release-Zyklen: QA kann fundierte Entscheidungen ohne Verzögerung treffen – ganz ohne externe Freigabeschleifen.
  • Kosteneffizienz: Eine Rolle statt zwei – gerade für Startups oder kleine Teams ein echter Gewinn.
  • Mehr Automatisierung: Die kombinierte Rolle fördert den Einsatz von CI/CD-Pipelines und automatisierten Smoke Tests nach dem Deployment.
  • Bessere Feedback-Loops: Fehler oder Blocker im Test fließen direkt in die Release-Planung ein – und umgekehrt.

„QA hat den Gesamtüberblick”, ergänzt Magdalena Osmańska. „Wir sehen die Muster, instabile Tests, wiederkehrende Probleme – und können auf dieser Basis eine fundierte, sichere Release-Entscheidung treffen.”

Aber ist das nicht ein Interessenkonflikt?

Ein häufiges Gegenargument: Der QA-Manager soll Qualität sichern, der Release Manager liefern. Fällt beides auf eine Person – wird dann nicht die Objektivität gefährdet?

„Das Risiko ist real“, räumt Aleksandra ein, „aber steuerbar – wenn man auf messbare, automatisierte Release-Kriterien setzt.”

Ihre Empfehlungen:

  • Mindestquote von 95 % bestandenen Regressionstests
  • Harte Release-Blocker bei kritischen Bugs
  • Verbindliche Vorgaben zu Code Coverage oder Performance-Benchmarks

Nicht Bauchgefühl oder Termindruck entscheiden – sondern ein objektiver, technischer Rahmen.

Kompetenzfrage – oder doch eine Kulturfrage?

Ein weiteres Argument: QA- und Release-Manager haben unterschiedliche Skillsets. Während Release Manager mit Koordination, Risikoabschätzung und Stakeholder-Kommunikation glänzen, sind QA-Profis tief im Testing, in der Automatisierung und der Usability-Verifikation verankert.

Muss eine Zusammenlegung zwangsläufig Qualitätseinbußen bedeuten?

„Nur, wenn man erwartet, dass eine Person alles alleine macht”, meint Magdalena. „Der Schlüssel ist eine klare Aufgabenverteilung und teamübergreifende Zusammenarbeit.” QA muss nicht DevOps-Experte sein – kann aber die Verantwortung für den Release übernehmen, unterstützt durch das Team.

Es geht also nicht um Multitasking auf Kosten der Qualität, sondern um schlanke Prozesse, klare Zuständigkeiten und eine Kultur, in der Qualität als gemeinsame Verantwortung verstanden wird.

Wann das Modell funktioniert – und wann nicht

Wie so oft in der Softwareentwicklung gilt: Es gibt keine Universallösung. Aber unter den richtigen Voraussetzungen kann dieser Ansatz sehr wirkungsvoll sein:

  • Komplexe oder häufige Releases (z. B. in SaaS-Umgebungen)
  • Ausgereifte Automatisierung und Observability
  • Teams mit starker Qualitätskultur
  • Enge, cross-funktionale Zusammenarbeit
  • QA Leads mit technischer und kommunikativer Stärke

Wo diese Faktoren gegeben sind, kann sich der Paradigmenwechsel lohnen.

„Es geht um Vertrauen in die QA“, betont Aleksandra. „Wenn wir Releases verantworten dürfen, wird alles effizienter: schnellere Zyklen, weniger Bugs in Produktion, kürzere Feedback-Schleifen. Warum eine zusätzliche Management-Schicht einziehen, wenn sie nicht gebraucht wird?”

Fazit: Ist es Zeit, den Release Manager neu zu denken?

Wir behaupten nicht, dass der Release Manager ausgedient hat. Doch in vielen modernen Teams ist die Rolle nicht mehr zwingend erforderlich – sofern QA Leads die nötigen Tools, Kompetenzen und Befugnisse besitzen.

Diese Debatte dreht sich nicht nur um Rollenbeschreibungen – sondern darum, wie wir Teams strukturieren, um schnell, effizient und qualitätsbewusst Software zu liefern.

Was denken Sie?

  • Haben Sie schon in Teams gearbeitet, in denen QA den Release verantwortet hat?
  • Sehen Sie Risiken in dieser Verschmelzung – oder eher ungenutztes Potenzial?

Lassen Sie uns darüber sprechen.

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